Real-Labor HELICAP

„Real-Labore“ sind eine neue Form der Kooperation zwischen Wissenschaft und Zivilgesellschaft. Das Real-Labor kann als Forschungsformat verstanden werden, dass über einen transdisziplinären Ansatz einen explizit transformativen Anspruch verfolgt, also Veränderungen in der „Lebenswelt“ direkt ermöglichen will [1]

Zentrale Begriffe der Real-Laborforschung sind:

Transformative Forschung orientiert sich an konkreten gesellschaftlichen Problemen und hat damit auch einen Interventionsanspruch. Transformative Prozesse fördern Umbauprozesse und unterstützen konkret gesellschaftliche Problemstellungen durch die Entwicklung von Lösungsansätzen.

Transdisziplinarität ist ein Prinzip der integrativen Forschung und grundlegende Forschungsausrichtung in Real-Laboren. Transdisziplinäre Forschung nimmt sich lebensweltlicher Problemlagen an und vereint wissenschaftliches mit praktischem Wissen.

Real-Labore stellen ein neues Modell transdisziplinärer Forschung dar. Real-Labore beziehen sich dabei auf konkrete soziale Kontexte.

Akteur*Innenvielfalt beschreibt die Bedeutung außerwissenschaftlicher Akteure im transdisziplinären Forschungsprozess. Die „Praxis“ bezieht sich hierbei auf den lebensweltlichen Bereich einer gesellschaftlichen Problemstellung. Praxis-Akteure bringen in erster Linie Erfahrungswissen aus der Praxis in ein Real-Labor ein.

Real-Labore leisten einen Beitrag zur Lösung gesellschaftlicher Probleme und haben dadurch eine andere Zielsetzung als das rein wissenschaftlich motivierte Erkenntnisinteresse:

• Systemwissen über Strukturen und Prozesse, Variabilität usw., „Wissen darüber, was ist“.

• Zielwissen, d. h. Bewertung von Ist-Zustand, Prognosen und Szenarien, „Wissen darüber, was sein und was nicht sein soll“

• Transformationswissen, d. h. Erarbeitung von Wissen darüber, wie der Übergang vom Ist zum Soll-Zustand gestaltet werden kann, „Wissen darüber, wie wir vom Ist- zum Soll-Zustand gelangen“