Nutzerbedürfnisse

Einrichtungen im Gesundheits- und Sozialwesen als Anbieter von Gesundheitsinformationen zur frühkindlichen Allergieprävention für Eltern: qualitative Implementierungsstudie.

Um zu verstehen, welche Maßnahmen das Allergierisiko eines Kindes verringern können, und um sich über die Bedeutung der frühkindlichen Allergieprävention (FKAP) im Allgemeinen zu informieren, sehen Eltern Einrichtungen im Gesundheits- und Sozialwesen aufgrund ihres Vertrauensverhältnisses und ihres regelmäßigen persönlichen Kontakts als wichtige Informationsquelle an. Die entsprechenden Professionen erfüllen jedoch eine Reihe unterschiedlicher, oft versorgungsbezogene Rollen und Aufgaben und gelten nicht per se als "Gesundheitsinformation-Anbieter*innen". Jüngste Forschungsergebnisse zeigen zudem, dass wissenschaftliche Erkenntnisse zur Allergieprävention Gesundheitsfachkräften zwar häufig bekannt sind, aber nicht aktiv weitergegeben werden.

Studienziele

Die Ziele dieser Studie sind,

  1. zu ermitteln, welche lokalen und regionalen Einrichtungen des Gesundheits- und Sozialwesens zur Verfügung stehen, um Eltern FKAP-Informationen zur Verfügung zu stellen und die jeweils möglichen Hindernisse, Chancen und Präferenzen zu ermitteln,
  2. eine Implementierungsstrategie zu entwickeln und zu erproben, wie FKAP-Informationen für Eltern durch Einrichtungen des Gesundheits- und Sozialwesens vermittelt werden können, und
  3. die Pilot-Implementierung aus der Sicht der FKAP-Informationsanbieter und -empfänger zu evaluieren.

Das Arbeitsprogramm beinhaltet sieben aufeinanderfolgende Aufgaben, strukturiert anhand des "Implementation Research Logic Model" von Smith et al. (2020): Zunächst werden wir ein Patient-Public-Involvement-Panel einrichten, welches das Forschungsprojekt bezüglich der Planung und Durchführung berät. In Aufgabe 2 wird mittels eines Stakeholder-Mapping untersucht, welche regionalen und lokalen Akteur*innen im Gesundheits- und Sozialwesen als FKAP-Informationsanbieter*innen dienen können. Die Ergebnisse werden genutzt, um mit den identifizierten Akteur*innen qualitative Interviews zu Barrieren und Förderfaktoren bei der Vermittlung von FKAP-Informationen zu führen. In Aufgabe 4 werden FKAP-Informationsmaterialien entwickelt, die in Aufgabe 5 während einer sechsmonatigen Pilot-Implementierungsphase regional an Eltern vermittelt werden. Aufgabe 6 beinhaltet die Anpassung von Aufgabe 3 - Aufgabe 5 für Eltern mit Migrationshintergrund. In Aufgabe 7 wird der Pilotimplementierungsprozess hinsichtlich zentraler Implementierungsergebnisse (z. B. Akzeptanz, Durchführbarkeit, Wirksamkeit) evaluiert. Innerhalb der Forschungsgruppe werden wir mit dem WP Lebende Systematische Übersichtsarbeiten zusammenarbeiten, um die FKAP-Evidenz für Eltern zusammenzufassen, und mit WP Gesundheitsfachkräfte, um gemeinsam Ansätze für den Zugang zu den Studienteilnehmenden und die didaktischen Merkmale der FKAP-Information zu erarbeiten.