Gesundheitsfachkräfte

Gesundheitskompetenz-orientierte Beratung zur frühkindlichen Allergieprävention durch Hebammen: partizipative Entwicklung einer Intervention.

Hebammen arbeiten eng mit "ihren" Frauen und Familien zusammen und besuchen sie auch im häuslichen Umfeld. So lernen sie die Lebenswelten der Familien kennen. Obwohl sie dadurch bereits sehr viel Wissen über die individuellen Bedarfe der Familien erfahren, können sie in ihrer Funktion als Berater*innen zur frühkindlichen Allergieprävention nur dann erfolgreich wirken, wenn sie auch die Gesundheitskompetenz (GK) der Frauen und Familien, die sie begleiten, berücksichtigen können. Die Ergebnisse unserer qualitativen Studie deuten darauf hin, dass ihr Wissen oftmals nicht ausreicht, um tragfähige Beratungsstrategien zur GK und frühkindlichen Allergieprävention (FKAP) anwenden zu können. Denn: Vorhandene Interventionen zur GK-orientierten Beratung zwischen Gesundheitsfachkräften und Patient*Innen richten sich bisher nicht an (werdende) Hebammen. Somit benötigen Hebammen sowohl Instrumente, um den Kenntnisstand der Familien prüfen und fördern zu können, sowie zur passgenauen gesundheitskompetenz-orientierten und allergiepräventiven Beratung.

Studienziele

Ziele des Projektvorhabens:

Zur Interventionsentwicklung soll zunächst näher exploriert werden, worin die Barrieren und Förderfaktoren der GK-orientierten Beratung zur frühkindlichen Allergieprävention durch Hebammen bestehen. Daran anschließend soll mit Hebammen und Studierenden zur Hebamme partizipativ eine Intervention an den Standorten Regensburg und Mainz entwickelt werden, die im Anschluss pilotiert und evaluiert werden sollen.

Das Projekt gliedert sich in vier Phasen:

  1. Erhebung quantitativer Daten:
    Mit einem quantitativen Fragebogen zu Praktiken, Barrieren und Förderfaktoren in der GK-orientierten Allergieberatung werden Daten gesammelt als Basis für die Interventionsentwicklung.
  2. Partizipative Interventionsentwicklung:
    In Co-Design Workshops mit Hebammen und anderen Stakeholdern wird der Frage nachgegangen, wie Hebammen gestärkt werden können, um GK-orientiert zur Allergieprävention und weiteren Gesundheitsthemen zu beraten.
  3. Finalisierung der Intervention durch die Forschenden:
    Alle bis zu diesem Zeitpunkt erhobenen Daten werden gebündelt und daraus innerhalb des Forschungsteams und mit Didaktikexpert*innen eine Intervention und die dazugehörigen Materialien entwickelt.
  4. Pilotierung und Evaluation der Intervention:
    Die Intervention wird bei verschiedenen Zielgruppen (Studierende, praktizierende Hebammen) pilotiert. Mittels semi-standardisierten qualitativen Interviews und einem Fragebogen werden die Teilnehmenden befragt, um die Intervention zu evaluieren und ggf. zu adaptieren.

Das WP Gesundheitsprofessionelle ist im Versorgungskontext angesiedelt. Es ist verbunden mit dem WP Lebende systematische Übersichtsarbeiten, welches die Forschungsevidenz liefert, die auch für WP Gesundheitsprofessionelle relevant ist. WP "Doing Health" sowie WP-Epidemiologie geben Einblicke in die FKAP-Praktiken von Eltern, die bei der Interventionsentwicklung mit berücksichtigt werden. Die Ergebnisse aus WP Gesundheitsprofessionelle werden mit den Ergebnissen aus WP Nutzerbedürfnisse verglichen.