Living Systematic Review

Evidenz für Interventionen zur frühkindlichen Allergieprävention

Nicht-reproduzierbare oder widersprüchliche Ergebnisse der Gesundheitsforschung haben oftmals eine Verunsicherung der Gesundheitsprofessionen sowie der Öffentlichkeit zur Folge. Deswegen wurde die Methodik der Evidenzsynthese mittels systematischer Reviews (SR) entwickelt. Jedoch verlieren diese – und somit auch klinische Leitlinien – in Feldern dynamischer Forschungstätigkeit wie der frühkindlichen Allergieprävention (FKAP) schnell an Aktualität. Es ist daher anzunehmen, dass Lücken zwischen dem Wissen aus der besten verfügbaren Evidenz und der gelebten FKAP Praxis bestehen. Durch fortwährend aktualisierte, „lebende“ systematische Reviews (LSR)  kann die Lücke zwischen Evidenz und Praxis verringert werden, indem SRs auf dem neuesten Stand gehalten werden.

Studienziele

Übergeordnetes Ziel dieses Teilprojektes ist es, ein LSR zu Interventionen zur Prävention von Allergien und allergischen Erkrankungen in der frühen Kindheit (0-3 Jahre) zu erstellen. Teilziele des Vorhabens sind

  1. FKAP-Interventionen auf individueller (z.B. frühe Exposition gegenüber allergenen Lebensmitteln) sowie auf Gemeindeebene (z.B. Programme zur Förderung umweltbezogener Diversität) zu identifizieren,
  2. die Evidenz zu Wirksamkeit und Sicherheit der Interventionen zusammenzufassen,
  3. die Qualität der verfügbaren Evidenz zu beurteilen,
  4. Zusammenfassungen in allgemeinverständlicher Sprache (plain language summaries, PLS) zu erstellen und
  5. einen Work Flow für das LSR zu entwickeln. 

Durch dieses Teilprojekt wird eine umfassende Informationsquelle zu FKAP – Evidenz zur Verfügung gestellt.  Es ist eng mit dem Teilprojekt "Interessenskonflikte" verbunden, da im SR oder in Leitlinien eingeschlossene Studien verglichen werden können. Es ist zudem mit dem Teilprojekt "Gesundheitsfachkräfte" verknüpft, da dies untersucht, wie wissenschaftliche Evidenz durch Gesundheitsprofessionen genutzt wird. 

Living Systematic Review von Interventionen zur Verbesserung der Gesundheitskompetenz während der COVID-19-Pandemie

Die COVID-19 Pandemie ist in der Geschichte beispiellos und durch eine sich rapide entwickelnde und stetig verändernde Evidenzlandschaft geprägt. Diese Umstände führen dazu, dass sich die Bevölkerung seit Beginn der Pandemie und fortwährend mit einer dynamischen und komplexen Informationslage konfrontiert sieht. Vor diesem Hintergrund gewinnt die gesundheitliche Kompetenz, pandemiebezogene Informationen zu finden, zu verstehen, zu bewerten und diese in persönliche Verhaltensweisen zu integrieren an Bedeutung. Mittels der Methodik der „lebenden“ systematischen Übersichtsarbeit (Living Systematic Review - LSR) soll eine Synthese der verfügbaren Evidenz zu Interventionen zur Verbesserung der
COVID-19-pandemiebezogenen Gesundheitskompetenz durchgeführt werden.

 

Studienziel:

Erstes Teilziel ist die Durchführung einer systematischen Übersicht zu allen bisher durchgeführten Interventionen, die das Ziel haben, die COVID-19-pandemiebezogene Gesundheitskompetenz zu verbessern (Baseline SR). Zweites Ziel ist die Überführung in ein „Living systematic Review“ (LSR), damit neue Evidenzen zu diesem Thema regelmäßig und zeitnah bewertet und synthetisiert werden können.

Die spezifischen Ziele des WP2 LSR COVID-19 sind:

  1. Alle Interventionen, die beabsichtigen, COVID-19-bezogene Gesundheitskompetenz zu verbessern zu identifizieren.
  2. Die Evidenz bezüglich der Wirksamkeit (Effizienz) dieser Interventionen zusammenzufassen.
  3. Die Qualität dieser Evidenz zu beurteilen.
  4. Die Bereitstellung einer entsprechenden Zusammenfassung in einfacher Sprache, die für alle Nutzer:innen zugänglich ist (Englisch: plain language summary).
  5. Eine Arbeitsweise für ein LSR zu entwickeln, die sicherstellt, dass die Evidenzsynthese regelmäßig aktualisiert wird.

Während sich das ursprüngliche WP 2 „Living Systematic Review“ auf die Evidenzsynthese von FKAP-Maßnahmen konzentriert, verfolgt das WP 2 LSR COVID-19 die Absicht, die sich verändernde Evidenz von Interventionen zur Verbesserung der COVID-19-pandemiebezogenen Gesundheitskompetenz abzubilden.